Montag, 3. Mai 2010

Kuranyi nicht bei der WM

Eine Welle der Empörung ging durch Deutschland, als Joachim Löw bekannt gab, dass Deutschland bei der WM ohne Kevfin Kuranyi spielen wird.
Die Begründung für die Nicht-Nominierung war, dass Kuranyi taktisch und strategisch nicht in Löws Konzept für Südafrika passt. Doch vor dieser Entscheidung wurde viel darüber diskutiert, dass Kuranyi unehrenhaft aus der Nationalmannschaft ausgebootet wurde. Die Gedanken darüber sind weiterhin bei vielen vorhanden. Viele schimpfen gegen Löw, dass dieser den einzigen deutschen Topstürmer nun außen vor lasse. Allerdings wird sich der Bundestrainer dabei etwas denken, wenn er nun einen Stürmer vom Format eines Kevin Kuranyi nicht nach Südafrika mitnimmt. Sollte Deutschland das Finale oder auch nur das Halbfinale erreichen, ist es nahezu sicher, dass sich niemand mehr daran erinnern wird, dass Kuranyi nicht nominiert wurde.
Zuvor wird allerdings eine Auswahl von möglichen Nominierten bei einem ersten Trainingslager in Sizilien getroffen, wo allerdings die Bayern-, Bremen-Spieler und Michael Ballack fehlen werden, die in England bzw. Deutschland noch die Pokalendspiele spielen. Ebenso werden die Bayern-Spieler bis zum 24.5. im zweiten Trainingslager in Südtirol fehlen, da sie ja in der Champions-League im Finale gegen Inter Mailand antreten. Am 1. Juli wird Joachim Löw dann die 23 Spieler nominieren, die für Deutschland bei der WM 2010 auf dem schwarzen Kontinent antreten werden. Kevin Kuranyi wird sicherlich nicht dabei sein.

Milliardenhilfe für Griechenland

Am heutigen Montag soll das Parlament den deutschen Beitrag zur Rettung Griechenlands finanzieren. Der deutsche Finanzminister zeigt sich zufrieden. Die SPD zeigt sich vorsichtig.


Wolfgang Schäuble, seit September Finanzminister Deutschlands, hat die Finanzspritze zur Rettung des Staatshaushaltes, die Deutschland an Griechenland übermitteln soll, verteidigt. Allerdings sind natürlich auch Bedingungen an diese Hilfe verknüpft. So kann die Hilfe nur "unter der Bedingung, dass Griechenland ein ungewöhnlich hartes Sanierungsprogramm umsetzt" gewährt werden, so Schäuble in den ARD-Tagesthemen.
"Sehr realistische Annahmen über die griechische Wirtschaftsentwicklung" seien laut Schäuble von IWF und Euro-Zone zugrunde gelegt worden, so dass man sich den Sachverhalt nicht mehr schöngerechnet habe. Griechenland soll nun "einer ganz strengen Überwachung" unterliegen, so dass selbst bei der geringsten Abweichung Konsequenzen gezogen würden.
Es sei laut Schäuble die beste Entscheidung, um die gemeinsame Währung Euro zu schützen und zu retten. Dafür mute man der Bevölkerung diese Entscheidung zu.
Das gesamte Hilfspaket liegt bei etwa 110 Milliarden Euro, von denen Deutschland allein 20% zu tragen hat. Dabei sind 80 Milliarden Euro aus der Eurozone und weitere 30 vom IWF.
Die Sitzung des Parlaments heute wurde kurzfristig als Sondersitzung einberufen, mit dem alleinigen Ziel eines Gesetzgebungsverfahrens für diese Staatshilfen.
Wolfgang Schäuble hat es vor wenigen Tagen bei einer Konferenz der 16 Finanzminister der Euro-Staaten verantwortet, dass Deutschland 20% aller Hilfen tragen muss.
Auch der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages trifft sich zu einer Sondersitzung. Weiterhin sollen die Bundestagsfraktionen informiert und das Gesetzgebungsverfahren bis zum kommenden Freitag beendet sein, ein Eiltempo, das bisher bei keiner Gesetzgebung in Deutschland an den Tag gelegt wurde.
Schwarz-Gelb kann diesen Beschluss dank der Mehrheit im Bundestag allein beschließen, denn die Zustimmung der Sozialdemokraten ist alles andere als sicher. Denn die SPD werde nur dann zustimmen, wenn die Bundesregierung einsehe, dass eine reine Kreditermächtigung nicht ausreiche, so Fraktionschef Steinmeier in der ARD.
Wichtig ist eine Ursachenforschung und damit verbunden eine Schlussfolgerung, wie solche Desaster in Zukunft verhindert werden können. Konkret heißt dies für die SPD: Beteiligung der Banken, Eindämmung von Spekulationen, Regulierung auf den Finanzmärkten.
Das deutsche Institut für Wirtschaft sieht Hoffnung, dass wir das Geld, das wir Griechenland nun schenken, in Zukunft wiedersehen.
Die andere Alternative zu den Krediten wäre ein Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone gewesen. Doch die Verbindungen zwischen den Ländern der Euro-Zone und Griechenland sind so eng, dass man Griechenland auch außerhalb der Euro-Zone nicht untergehen lassen könne.
Griechenland ist einer der wichtigsten Partner Deutschlands den Export betreffend. Somit ist das Interesse Schäubles klar. Aber es gab damals beim Beitritt Griechenlands zum Maastrichter Vertrag 1992 schon Ungereimtheiten. Viele Zahlen waren deutlich geschönt, Ausgaben des Haushalts zu Staatsunternehmen gerechnet worden. Griechenland hätte damals nicht Mitglied der Euro-Zone werden dürfen. Und nun müsse Griechenland auch wieder raus aus der Euro-Zone, so der O-Ton der Bevölkerung.
Desweiteren hat sich eine Klage gegen die Finanzhilfen vor dem Bundesverfassungsgericht angekündigt, die sich auf Artikel 125 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) beruft, der besagt, dass Länder der EU nicht für Verbindlichkeiten anderer Länder der EU haften dürfen (No-Bail-out genannt).
Auch gab es zwei Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (1993 und 1998), wonach Deutschland im Falle eines Verstoßes gegen diesen Vertrag aus der Euro-Zone austreten muss, worauf die Kläger, 4 renommierte Universitätsprofessoren, klagen.